HSG Professorin Isabella Hatak und ihre Kollegin Haibo Zhou von der University of Nottingham China belegen in ihrer Studie, wie fundamental die körperliche und seelische Gesundheit von EnterpreneurInnen und ihrer EhepartnerInnen für den monetären und nicht-monetären Geschäftserfolg ist.
Dass die Gesundheit im Unternehmertum etwas höchst Fundamentales ist, hatten die Verfasserinnen angenommen. Dass ihre Thesen sich anhand von repräsentativen Daten und komplexen Analysemethoden jedoch so klar verdeutlichen, hat selbst sie überrascht. So können Sie heute belegen, dass sowohl die psychische als auch die körperliche Gesundheit der Unternehmerperson den monetären unternehmerischen Erfolg und das subjektive Wohlbefinden signifikant bestimmen. Die Erfolgswirkung von Gesundheit im Unternehmertum ist sogar so stark, dass sie die Erfolgswirkung von Ausbildung ersetzen kann. Doch welche Rolle spielen die PartnerInnen? Es zeigte sich, dass die körperliche Gesundheit der EhepartnerInnen in deutlicher Weise auf den unternehmerischen Erfolg wirken. Für das unternehmerische Wohlbefinden jedoch, braucht es die körperliche UND psychische Gesundheit der PartnerInnen. Das Fazit: Wer als UnternehmerIn erfolgreich und zufrieden sein möchte, muss in seine eigene mentale und körperliche Gesundheit sowie die mentale und körperliche Gesundheit seiner Partnerin investieren.
Es betrifft nicht nur UnternehmerInnen
Isabella Hatak bestätigt: «Der direkte Effekt von Gesundheit auf vor allem Zufriedenheit im Job und Leben - und damit in logischer Konsequenz auch Erfolg - gilt auch für Angestellte als anerkannt. Inwieweit die Ehepartner bzw. deren Gesundheit den Arbeitserfolg von Angestellten beeinflussen, ist noch nicht erforscht. Ich würde aber meinen, je grösser die unternehmerische Freiheit (also Top Management Team, leitende Funktionen), desto eher sollten die von uns gefundenen Beziehungen auch im Angestelltenkontext greifen.» Wir von Bodyalarm erlauben uns, diese Korrelationen zu einer eigenen These zu erweitern, die wir in unserem Alltag wiederholt (aber noch nicht empirisch nachgewiesen) feststellen können aber zutiefst davon überzeugt sind: «Je gesünder und zufriedener die Mitarbeitenden sind, desto erfolgreicher ist der Unternehmer!»
Methodik der Studie
Die Professorinnen haben Längsschnittdaten von 5‘608 Unternehmer-Ehepartner-Dyaden über 7 Erhebungswellen (2002-2015) anhand von Akteur-Partner-Interdependenz-Modellen, geschätzt über Mehrebenenanalysen, untersucht. Die mentale und körperliche Gesundheit der Unternehmerperson und des/ der EhepartnerIn wurden jeweils über 12 Items anhand der etablierten SF12 Skala gemessen. Bei der Messung von unternehmerischem Erfolg haben sich die Autoren an den neuesten Operationalisierungen orientiert, die Erfolg im Unternehmertum nicht nur als monetäres Ergebnis verstehen, sondern auch subjektive Indikatoren einschliessen. Das heisst, unternehmerischer Erfolg wurde sowohl als jährliches Einkommen der Unternehmerperson (monetärer Erfolg) als auch über deren subjektives Wohlbefinden (nicht-monetärer Erfolg) gemessen.
Autor: Michael Meier
Quelle: alma 4/2019
Foto: UT
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